Hallo, jetzt will man es wissen,
nun gut ich habe ja damit angefangen. Meine Fahrenszeit ist vor 30 Jahren zu Ende gegangen. Ich werde meine grauen Zellen noch mal anstrengen und was geht herausholen. Das Einfache zuerst: Ja, alle Magnetkompasse, Chronometer, Armbanduhren usw. wurden vorher von Bord gebracht. Da es damals noch keine Herzschrittmacher gab, brauchte auch keiner von der Besatzung von Bord. Während der Behandlung verblieb die Besatzung in der Regel unter
Deck und nur die
Wache auf der Brücke. Die Dauer hing von den erreichten Werten ab. Insgesamt war das sehr langweilig. Entmagnetisieren ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck. Das Schiff besteht aus Eisen und wird immer ein Restmagnetismus haben, der mit der Behandlung in Grenzen gehalten wird. Warum bei der 611 Polen an Bord waren, kann ich nicht sagen. Bei einem 108er stelle ich mir die "Verkabelung" auch gar nicht so einfach vor, schon wegen der Schiffsgröße. Vielleicht konnten das nur die Polen? Taucher habe ich bei meinem Schiff nicht gesehen. Zu meiner Zeit gab es auch keine
MLR mehr. Als Offiziersschüler bin ich aber 1971 mit den
MLR-Schiffen der Schulbootsbrigade zur Ausbildungsfahrt in Riga und Gdynia gewesen (habe im Heldenkeller geschlafen). Deshalb kann ich auch nicht sagen, ob diese Schiffe über eine Mineneigenschutz-Anlage (MES) verfügten. Die etwa armdicken Kabel wurden wie die Leinen vom Leckwehrsegel vom Bug aus an festgelegte Punkte gezogen, befestigt und verbunden und dann irgendwo angeschlossen. Fragt mich nicht wo, ein extra Stromaggregat gab es meiner Meinung dafür nicht. Das E-Werk konnte soviel Strom erzeugen. Eingespeist wurde Gleichstrom.
So nun lasst es gut sein. Eine ganz gute Erklärung findet ihr auch in Wikipedia unter Megnetischer Eigenschutz. Wie die Kabel um die 611 gekommen sind, steht da auch nicht. Das können nur die sagen, die dabei waren.
Gruß Wolfgang