Februar´68! Der Winter hatte Peenemünde voll im Griff. Auf "R-11" war Pflege der Schutzbekleidung befohlen und da das dazu benutzte Talkum ganz schön staubte, wurden diese Arbeiten
(trotz Kälte) auf dem Achterdeck erledigt. Unter den beteiligten Kameraden war auch der frischverheiratete Stb.Matr. Klaus G. Der Kamerad hatte einige Tage zuvor geheiratet, lief noch mit ganz verklärtem Blick durch die Gegend und war wohl in Gedanken noch in der Hochzeitznacht. Dadurch war er anscheinend nicht so ganz bei der Sache und so nahm das Unheil seinen Lauf! Die Arbeiten waren beendet und das saubermachen begann. Klaus war schon fast fertig und wollte nur noch seine Hände vom Talkum säubern. Auf einmal ...ein Aufschrei...der kurz zuvor erworbene Ehering machte sich selbständig und pling pling ...platsch, verschwand er in den Fluten des Hafenbeckens. Kaum verheiratet und schon wieder geschieden, zumindestens vom Ehering! Klaus war vor Schreck wie gelähmt und den anderen anwesenden Kameraden ging es nicht anders. Nun war guter Rat teuer. Das Schicksal wollte es, dass neben uns ein Dampfer lag (kann mich aber nicht mehr erinnern WELCHER) der einen Taucher an Bord hatte. Also rüber und nachgefragt. Die lapidare Antwort war... " im Hafenbecken darf ohne ausdrücklichen Befehl nicht getaucht werden "! Nach einigem HIN u. HER wollte der Kamerad Taucher aber dem "Häufchen Elend" Klaus doch helfen. Also Tauchgang vorbereitet und bei anbrechender Dämmerung ab in die dunkle kalte Brühe!! Nach zweimaligem auftauchen und der Ankündigung .."einen Versuch mach ich noch - dann ist Schluss", tauchte nach gefühlter Ewigkeit eine Hand aus dem Wasser auf und auf dem Daumen glänzte der Goldreif. Nun kann sich ja wohl jeder vorstellen, was für riesige Felsbrocken unserem (fast) Pechvogel vom Herz kullerten. 50 Mark der Deutschen Demokratischen Republik wechelten den Besitzer und alle Beteiligten wurden zu einem besonders starken Kaffee eingeladen. So wurde aus einem Glückspilz ein Pechvogel und wieder ein Glückspilz!! Peenemolli