
Als es am 28. Januar 1973 zu einem Brand auf dem MLR- Schiff Krake mit dem Namen „Karl-Marx-Stadt 224 kam, war es unserer Kamerad Hans-Georg Brennert (Brummi), der das Schiff und die Besatzung gerettet und unter Einsatz seines Lebens vor Schlimmeren bewahrt und dabei schwerste Verbrennungen erlitten hat.
Durch Versetzung in andere Einheiten oder Beendigung der Armeezeit haben wir uns aus den Augen verloren, jedoch nicht die Erinnerungen und die Sorge um unseren Kameraden. Vermutlich wird niemand, der an diesem Tag auf dem Schiff war, diese Erlebnisse vergessen, denn sie waren sehr bewegend und mancher machte sich all die Zeit seine Gedanken, wie es unserem Brummi wohl geht.
Trotzdem mussten sage und schreibe ganze 46 Jahre vergehen, bis es zu einem Treffen einiger Kameraden kam!
Einen schöneren Ort, als das Erzgebirge, der Heimat von Rolf Weinhold (Sani und Brummis Lebensretter), kann man sich hierfür kaum vorstellen. Hans- Georg nahm dafür sogar die längste Anfahrt von allen auf sich, denn er kam von der Ostsee. Werner Hübel (Fahrmaat) kam aus dem Spreewald, Wolfgang Benser (Bootsmann) aus Eberswalde, Horst Herold (Signalmaat) aus Chemnitz und ich, Gerald Frankenberg (Ari-Gast) aus Thüringen. Groß war die Freude, als wir uns alle bei Rolf, gemeinsam mit unseren Frauen, trafen. Bis tief in die Nacht mit zwischenzeitlich leckerem Essen und mit entsprechend ausreichenden Flüssigkeiten wurde geredet, gelacht und sogar an einem kleinen Feuer gesungen!
Am nächsten Tag unternahmen wir gemeinsam einen größeren Ausflug in die nähere Umgebung, unter anderem zum Hotel von Jens Weisflog, dem Floh von Oberwiesenthal. Wir genossen die Landschaft und die Ausblicke vom Fichtelberg und vom Keilsberg in Tschechien.
Alles in allem waren es wunderschöne und unvergessene Stunden und Eindrücke, und alle waren sich einig, dass das nächste Treffen nicht erst in 46 Jahren stattfinden soll!
