Hallo, Kameraden!
Aus Anlass und zum Gedenken an das 60.Jubiläum unserer damaligen Volksmarine am 03.11. 1960 nachträglich die besten Wünsche.
(Bei Interesse lest mal in
MLR 2007 Bergen/ex-Frankfurt/Oder, Beitrag 27/30 Boots-Gedenktour im Juli 2020).
Gestattet mir zur Ergänzung noch ein paar Gedanken, die mir wichtig erscheinen:
*Schreibt fleißig weiter im Forum, stellt die Bilder eurer Schiffe/eurer Dienststellen ein, mit all den Erinnerungen, den Gesichtern und Namen eurer damaligen Kameraden. Sie, deren Nachwuchs, auch Gastleser könnten sich erkennen und mithelfen, "die Flamme des Forums weiter am Leben zu erhalten," wie Eddy, der Bernd von der großen Insel, immer wieder betont, denn Traditionen pflegen heißt nicht, die
Asche aufzubewahren. Bleibt fair zueinander. Achtung, Respekt, Ehrlichkeit, Kameradschaft waren und sind stets Grundpfeiler unserer Moral; übrigens ein Produkt von Erziehung und Bildung in einer ordentlichen sozialen Gesellschaft!
**Wir haben in unserer Volksmarine eine gute Arbeit gemacht. Wir halfen mit innerer Überzeugung und Können Frieden, Ordnung, Sicherheit und gutnachbarliche Beziehungen zu sichern. Auf uns konnte man sich verlassen! Die DDR war von 120 Ländern anerkannt. Sie stand mit ihrem BIP weltweit an 10. Stelle. Seine Bürger zogen ihre Hosen nicht mit der Kneifzange an! 40 Jahre lang glaubten und bastelten 17 Millionen an einem besseren Staat, alternativlos nach den 2 verheerendsten, von deutschem Boden ausgegangenen furchtbaren Weltkriegen. 2 oder 3 Millionen DDR-Bürger haben 1989/90 ihr Land abgeschafft incl. der bis heute immer noch gern übersehenden, sogar verspottenden Leistungen, Erfahrungen, Werte, Sehnsüchte und Wünsche seiner Menschen, so z.B. in Bildung und Ausbildung, in Sport, Wissenschaft, Gesundheitswesen, in Kultur, dem sozialen Miteinander seiner Bürger, ihrer selbstlosen internationalen Hilfe zur Selbsthilfe in Entwicklungsländern Fernost, in Asien, Afrika und Lateinamerika.
Deren Leute wurden mit Vertrag in der DDR sprachlich und fachlich ausgebildet, sammelten hier praktische Erfahrungen durch Arbeit und wurden mit diesem erworbenem Wissen und Können nach Rückkehr eine echte Bereicherung in ihren Heimatländern! 14 Millionen DDR-Bürger haben 1989/90 dem Tun beim Sturz ihres Staates fassungs-und ratlos zugesehen. Der Sozialismus ging unter, weil er keiner war! Der gelernte DDR-Bürger hat das schnell begriffen; ihn brauchte der neue Staat nicht mühsam zu integrieren und zu einer humanistischen Moral zu erziehen, die Land und Leute achtet, schützt und stärkt. Er steht fest in diesem heutigen Deutschland, auch wenn ihm das eine oder andere an damals radikaler Abwicklung, heutiger Führung und politischer Entscheidungen, in Sicherheit und Ordnung, in Rechtsprechung und Gesetz suspekt erscheint und er dagegen still oder laut seine Stimme erhebt.
***Naheliegend ist, in unseren Forum-Beiträgen einen gesellschafts-politischen Bezug/Hintergrund zu vermeiden (siehe Off/
OT/
Flottille "Hilfeleistungen unserer Habichte.."). Alle in diesem Beitrag genannten Probleme sind übrigens aktueller denn je, sie haben sich alle leider noch deutlich verschärft. Aktuell erschüttern uns islamistische Terroranschläge analog Berlin und Dresden auch in Wien, Nizza, Paris... Das alles zu ignorieren oder abzutun mit der Bemerkung, man könne eh nichts daran ändern und unsere Politiker machen sowieso was sie wollen, wird unserer eigenen staatsbürgerlichen Verantwortung erneut nicht gerecht. Wie wir alle wissen, Mensch und Gesellschaft bilden stets eine sich wechselseitig bedingende Einheit. Der Mensch ist und bleibt immer und überall ein Produkt seiner Gesellschaft, deren Erziehung, Kultur, Religion, deren Werte. Kriminalität, Terrorismus haben ihre Wurzeln genau in dieser Gesellschaft, in all ihren sozialen Strukturen bis hinein in die Familie. Naheliegend ist, niemand will schon auffallen mit mahnenden Worten zu Politik und Zuständen, die ihn dann sofort in die Ecke des Populismus, brauner werdender Gegenwart, des Rassismus stellen. Sind wir ehrlich: Eigentlich ist genug Zeit vergangen, um ohne Scheuklappen auf die DDR, auf unser heutiges reales Sein, das der
EU-Mitgliedsländer und die der Welt zu blicken und ohne Vorbehalte darüber zu reden, wie wir Bildung und Erziehung, Klimawandel, Zuwanderung, Integrationsschwierigkeiten, Kriminalität, Parallelgesellschaften, Landesverteidigung, soziale Probleme zwischen Staat und Religionen, Macht, Geld und Armut lösen können und müssen. Verharmlosung/Wegschauen wie in jahrzehntelanger Vergangenheit bringen uns nicht weiter. Unsere Werte, Normen, Regeln gelten für jederman, ob blond, ob braun oder schwarz, Christ oder Atheist, Moslem, Roma oder Jude. Sie sind von jedem konsequent einzufordern. Ein Start in DE beginnt mit Achtung und Respekt vor diesem von ihnen frei gewählten Land, vor seinen Menschen, dem Polizisten, Lehrer, Rettungssanitäter, dem Feuerwehrmann. Wir erleben fortschreitend gewalttätige bis kriegerische Auseinandersetzungen in unseren Städten, auf unseren Straßen und Plätzen. Eine mitgebrachte Religion bleibt im demokratischen Deutschland Privatsache; Religionsfreiheit darf keinesfalls die hier geltende strikte Trennung von Staat und Kirche infrage stellen oder gar aushebeln.
****Kameraden, als Männer mit Ehre und Gewissen: Unsere
VM hatte einen klaren politisch-militärischen wie pädagogisch-erzieherischen Auftrag. Sie war keine Spielwiese großer Jungs! Jeder Gediente sprach laut und deutlich einen Fahneneid. Jeder zeigte, wo immer er auch diente, sein staatsverpflichtendes Verhalten durch seine militärisch-fachliche Leistung. Wofür sollte er sich dann schämen? Einen Mantel in den Wind zu halten, nur wenn sich der Wind dreht, gereichte seit Menschengedenken nirgendwo und niemals jemandem zur Ehre.
Ich selbst bin in Schlesien geboren, kenne Flucht und Vertreibung am eigenen Leibe, habe den Untergang des Nazireiches miterlebt, bin als Vierjähriger mit Mutter und 2 Brüdern hungernd und frierend per Fuß von Breslau nach Berlin getreckt, in einem einzigen Schulranzen unsere ganze persönliche Habe (Papiere/Geburtsurkunden). Die wurden uns dann unterwegs auch noch geklaut. Um unterwegs satt zu werden, bettelten wir um was Essbares, im neuen Heimatort stoppelten wir Kartoffeln, sammelten auf abgeernteten Feldern mit Genehmigung der Eigentümer Ähren, in den Ferien gingen wir bei Bauern für eine Stulle und ein warmes Mittagessen arbeiten. Um eine warme Stube zu haben, rodeten wir im Wald Stubben. In die Schule bis Klasse 4 gingen wir zu Fuß, täglich 2X2 km. Ich kenne beide Gesellschaftssysteme, und die recht gut; in Theorie und Praxis; habe übrigens bis zu meinem 70. voll gearbeitet. Warum ich das sage? Ich liebe einfach mein Land und mache mir angesichts seiner und der Welt großer sozialer Verwerfungen und gewalttätigen Auseinandersetzungen Sorgen um seine und unsere Gegenwart und Zukunft. Kameraden: Auch aus unserer Marinezeit wissen wir nur zu gut: Ein gescheites Führungspersonal auf der Brücke mit einer gestandenen Besatzung auf den Gefechtsständen steuert ihr Schiff sicher in der Fahrbahnmitte. Hier ist es am tiefsten, am sichersten, das Wasser am saubersten! Seine gewaltige Kraft trägt es voran, bei Sonne und Regen, bei Wind und Wetter.
In diesem Sinne, "nicht
Asche aufbewahren, sondern die Flamme am Leben erhalten." Sie wärmt uns und unsere Welt. Beide haben es vedient, die Welt hat es bitter nötig! Eine unverschämt ausufernde Gier nach Geld, Reichtum und Macht Weniger spaltet und macht sie unbarmherzig kaputt!
Kameraden, macht's gut, bleibt oder werdet gesund, bleibt interessiert an unserer Realität, bleibt kritisch, ehrlich, standfest - dafür ein: Volle Fahrt voraus und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
brücke