Re: Nutzung der Maschinenanlagen auf Proj. 206

Siggi811 hat geschrieben:... ansich war der Mot wechsel ne normale arbeit, aber die Probleme steckten eben im kleinen
angefangen mit zu wenig schaubenschlüssel...
Hallo Seeleute, bin auch einmal wieder anwesend und habe noch eine Bemerkung dazu.
Am günstigsten für die Besatzung war es, wenn ein Maschinenwechsel planmäßig während der großen Werftliegezeit erfolgte. Dies erlebten wir mit der 813 in der PWW - das Personal des Reparatursektors der Werft führte die Arbeiten aus, die Besatzung half dabei: vorhandene Seeleute bei der Montage der Aufbauten, das GA-V-Personal an den Maschinen (konnten sie doch den Werftarbeitern dabei gut auf die Finger sehen und sich so manchen Trick abschauen).
Als zum Abschluß der Werftliegezeit die Motoren wieder installiert wurden, wieder die gleiche Arbeitsteilung, nur mit noch wesentlich mehr Aufmerksamkeit unserer Maschinisten.
Die Überführung zum Bug diente im Interesse der Einsparung von Motorenbetriebsstunden gleichzeitig der Maschinenerprobung. Wir hatten unsere "große Insel" kaum an Backbord querab, als eine der neuen (überholten) Maschinen den Geist aufgab und wir - völlig unplanmäßig - kehrt machten und statt mit voller Fahrt heimwärts mit nur zwei Maschinen nach Wolgast zurück tuckelten.
Während der anschließenden Arbeiten zum Decksabbau und späteren -aufbau konnte man voll den "ökonomischen Hebel" unserer Werftkollegen im Reparatursektor erleben: Es war ja alles da: genügend Werkzeug und Personal. Sämtliche nagelneuen (und teuren) "Eisenfresserschauben", die vor wenigen Tagen beim ersten Aufbau des Deckshauses erst im Lager empfangen wurden, sollten nach Meinung der Kollegen zum größten Teil beim erneuten Abbau einfach über Bord geworfen werden. Die Bemerkungen, dass diese Spazialschrauben nicht gerade billig, schwer zu haben und problemlos für den Wiederaufbau zu nutzen wären, wurden abgetan mit der Bemerkung, dass sie jedesmal neue Schrauben zu nehmen hätten und genug davon da wären. Glücklicherweise fand ich kurzfristig ein kleineres Behältnis, um wenigstens einige dieser Schrauben vor der Peene zu retten und denke noch heute an die freundlichen Kollegen, die sie mir überließen.