Am Folgetag gehts´weiter nach Trigrad in den Rhodopen. Was für eine fantastische Landschaft!
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Unterwegs stoppen wir um die Teufelsschlundhöhle anzusehen. Allein die Fahrt dort hin ist ein Abenteuer - einspurige Straße, immer wieder wird der Fluss gequert, Geröll auf der Fahrbahn und dann auch noch LKW-Gegenverkehr.
Bei der Höhle angekommen, müssen wir auf die nächste Führung warten. Man rät uns etwas Warmes überzuziehen, die Höhle hat konstant 6°C. Man berichtet davon, dass dies das größte Höhlensystem auf der Balkanhalbinsel sei, 10 km Labyrinth. Schon beeindruckend.
ABER: in der Beschreibung steht was von einem riesigem unterirdischen Wasserfall, den sehen wir nicht. Ich bin enttäuscht.

Also frage ich nach und erfahre: WIR SIND IN DER FALSCHEN HÖHLE!
Ja dies ist nämlich die Jagodinska-Höhle. OK, Dann fahren wir eben weiter. Den riesigen unterirdischen Wasserfall wollen wir aber trotzdem noch sehen. Also Richtung Djavolskoto gurlo, dem Teufelsschlund. Wir steigen in die Unterwelt. Es beginnt mit einem gigantischen Saal, man hat den Eindruck, der Kölner Dom hätte hier Platz. Dann beginnt der Abstieg, begleitet von dem gurgelnden tosenden Wasserfall, die Luft hängt voller winziger Wassertröpfchen. JAAA, das isses.
301 Stufen führen uns wieder aus der Unterwelt heraus. Fast fühlen wir uns wie in Zeiten Orheus zurückversetzt - einfach märchenhaft.
Weiter geht es durch bewundernswerte Landschaften nach Trigrad. Hier übernachten wir auf einem neu errichteten Reiterhof im Wiedergeburtsstil. (Bild 20 unten links)
Hier hatte ich eigentlich eine Reittour durch die Rhodopen gebucht, fiel wegen Regen leider aus.
Auf die Frage, ob man Russisch/Englisch/Deutsch oder Französisch spricht bekommen wir eine ein wenig patzige Antwort: "Hier spricht man bulgarisch!" In der Tat sind wir die einzigen Ausländer.
Trotzdem bin ich ein wenig sauer. Man kann von Touristen nicht verlangen, dass sie jedes mal vor einer Reise die Sprache erlernen. Ich war schon in Norwegen, Schweden, Sowjetunion, Russland, Ukraine, Lettland, Estland, Litauen, Georgien, Polen, Tschechei, Slowakei, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Montenegro, Dänemark, Niederlande, Belgien, Schweiz, Türkei, Griechenland, Spanien, Frankreich, Portugal, GB, Italien, Griechenland, Malta, China. Wenn ich jedes mal die Sprache gelernt hätte, wär ich wohl ein Sprachgenie. Bin ich aber nicht.
Klar versuchen wir ein paar Phrasen drauf zu haben: "Bitte, Danke, Guten Tag, Auf Wiedersehen, Ich möchte gern ein Bier" - hab ich bisher immer drauf gehabt. Aber HIER macht mich das schon etwas sauer und das mache ich ihm klar

, und auch dass wir die einzigen Ausländer blieben bei einer solchen Einstellung. Am Abend kommt eine Flasche Rotwein vom Geschäftsführer als Entschuldigung.
Und alles ist wieder gut.
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